Mittwoch, 13. Mai 2009

Das Bauen hypertextueller Gebilde

Zusammenfassung aus:
Wolfgang Schmale/Martin Gasteiner/Jakob Krameritsch/Marion Romberg, E-Learning Geschichte. Wien/Köln/Weimar 2007

Kapitel 5 Die hohe Kunst des E-Learning: Das Bauen hypertextueller Gebilde

Dieses Kapitel beginnt mit einer kurzen Geschichte, die sehr schön verdeutlicht, was ein Beziehungsgeflecht ist – wie sehr ein Text (eine Geschichte) durch Verzweigungen und Erläuterungen in verschiedene Richtungen an Tiefe, Weite und Raum gewinnt und somit ein sehr komplexes System entsteht. Es entsteht ein Erzählnetz, welches zwischenmenschliche Beziehungen engmaschiger werden lässt. Dabei steht noch immer das persönliche Gespräch (die face-to-face Kommunikation) im Vordergrund und wird als eine tragende Säule der „akademischen Geselligkeit“ beschrieben. *1 Das Gespräch deckt sich weiters auch mit den Anforderungen an die Multidisziplinarität, die im „Jahrhundert des Gesprächs“*2 einen großen Stellenwert einnimmt. Doch welche Möglichkeiten – welches Potenzial – schafft uns der Hypertext? In Texten erwähnte Bezüge können rasch und konkret hergestellt werden und somit treffen Dokumente auf neue Dokumente – ein Netz entsteht. Der Hypertext fungiert hier als Transporteur weg vom Ursprungstext, hin zum nächsten Text – diese Verknüpfungen sind orts- und zeitunabhängig und können sowohl synchron als auch asynchron sein. *3 Wichtig dabei ist, dass der Hypertext immer ein „offenes Ende“ hat – d. h. der Text ist stets in Tiefe und Weite ergänzbar. Je nach Forschungsinteresse „findet“ man so seinen Weg hin zum (möglicherweise gar nicht so umfangreich erwarteten) Ergebnis. Picasso sagte schon: „Ich suche nicht, ich finde“*4 Dieser Prozess des Findes wird als der „Serendipity-Effekt“ bezeichnet. Das Unerwartete Finden, das aufkommen von neuen Fragestellungen sowie das unerwartete Aufkommen von neuen multidisziplinaren Perspektiven bringt eine neue Qualität der Forschungsergebnisse mit sich. Dabei besteht jederzeit und von jedem Ort der Welt die Möglichkeit via einem Internetzugang „aktiv“ und grenzüberschreitend durch die Anwendung von Hypertext an der Wissenserzeugung mit zu gestalten. Dieses „Mit-Schaffen“ wird als der „Modus 2“ bezeichnet – das heißt das System einer vorgegebenen Hierarchie in der Wissensproduktion („Modus 1“) ersetzt durch den „Modus 2“ – jeder kann an der Wissensproduktion mitwirken. Auch hier steht wieder das Zusammenwirken von verschiedenen Herangehensweisen eine große Rolle – die Multidisziplinarität steigt -> die Qualität (Gesamtheitlichkeit) der Forschungsergebnisse steigt. Hierbei dient der Hypertext auch als Katalysator für die face-to-face Kommunikation – neue Diskussionsansätze entstehen und werden in einen breiteren Rahmen gesetzt. Genau das ist Wissenschaft! Dennoch wird der Hypertext sehr spärlich im akademischen Bereich eingesetzt – obgleich seiner ergebnisfördernden Eigenschaften. Die Zeit der „Einsamkeit und Freiheit des Gelehrten“ wurde dabei durch das Medium Buch so stark geprägt, als dass der Schritt hinaus auf die öffentliche Plattform – die der Hypertext bietet – noch etwas zurückhaltend betrachtet wird. Diese neuen Möglichkeiten der Interaktions- und Kommunikationsformen werden kaum für inhaltliche Diskurse oder Reflexion genutzt –Unwissenheit über Resourcen, die Unbeständigkeit der zitierten Quellen sowie ein noch immer schlechtes Image der elektronischen Quellen verlangsamen den wissenschaftlichen Diskurs im neuen elektronischen Rahmen. In diesem System bedarf es Menschen, die zueinander in Beziehung treten, die den Diskurs suchen, die Kommunikation fördern und somit die Plattform des Hypertextes gestalten. Scheitert Kommunikation zwischen Individuen, zerfällt die Gemeinschaft in eine lose Aneinanderreihung von Solotanzveranstaltungen. *5 Die Voraussetzung für ein immer weiter führendes System ist das „offene Ende“.
Die Vernetzung von Texten steht also im Vordergrund – eine Vernetzung die zu neuen Ergebnissen und Fragestellung führt, und aus dem initialen Text einen neuen Text formt – einen „Text in Bewegung“. Werkzeuge wie der Hypertextcreator verhelfen den Lehrenden sowie den Studierenden dazu, die erarbeiteten Inhalte online zu vernetzen. Die Links, die dabei entstehen, werden über „Attribute“ generiert und zeigen an, zu welchem Inhalt der Link wiederum führt. Dabei werden „Attribute“ selbstständig erfragt und „Querlinks“ abgebildet. Wir können hier zwei Kategorien des Hypertextcreators festhalten: Ein Bereich integriert zentrale Inhalte, der andere dient der strukturierten Ablage von „Attributen“. Der Hypertextcreator unterstützt somit auch die Strukturierung des Inhaltes. Die Beiträge erfahren durch diese Vernetzung eine Verbesserung ihrer Qualität. Von besonderer Wichtigkeit ist dabei die Planung der Architektur eines Hypertextnetzwerkes. *6 Folgende Punkte verdeutlichen nochmals ein Arbeiten mit Hypertext:
- Die Basis für ein funktionierendes Hypertextnetzwerk ist Teamwork. Die Kommuniktion zwischen den einzelnen Schaffenden steht im Vordergrund.
- Die gemeinsame Begriffsfindung (finden von standards)
- Diskussion über Begriffe, die fortan als „Attribute“ verwendet werden
- Einteilung der Texte in Themen bzw. Teilthemen
- Auseinandersetzung mit dem Prozess des Schreibens (auch hierbei müssen standards gesetzt werden)
- Denken in größeren Zusammenhängen – Gesamtthema im Blick behalten
- Multimedialen Charakter des WWW nicht aus den Augen verlieren
- Bewusster Umgang mit dem Medium – Emanzipation und „Entmystifizierung der Technik“

Der HTC dient somit der Kompetenzerweiterung in verschiedensten Gebieten – im Vordergrund steht dabei die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Menschen – ein sehr sehr guter Ansatz…



*1 Wolfgang Schmale/Martin Gasteiner/Jakob Krameritsch/Marion Romberg, E-Learning Geschichte. Wien/Köln/Weimar 2007 Kapitel 5, S. 170
*2 Wolfgang Schmale/Martin Gasteiner/Jakob Krameritsch/Marion Romberg, E-Learning Geschichte. Wien/Köln/Weimar 2007 Kapitel 5, S. 170
*3 Wolfgang Schmale/Martin Gasteiner/Jakob Krameritsch/Marion Romberg, E-Learning Geschichte. Wien/Köln/Weimar 2007 Kapitel 5, S. 171
*4 Wolfgang Schmale/Martin Gasteiner/Jakob Krameritsch/Marion Romberg, E-Learning Geschichte. Wien/Köln/Weimar 2007 Kapitel 5, S. 171
*5 Wolfgang Schmale/Martin Gasteiner/Jakob Krameritsch/Marion Romberg, E-Learning Geschichte. Wien/Köln/Weimar 2007 Kapitel 5, S. 177
*6 Wolfgang Schmale/Martin Gasteiner/Jakob Krameritsch/Marion Romberg, E-Learning Geschichte. Wien/Köln/Weimar 2007 Kapitel 5, S. 183

Dienstag, 12. Mai 2009

Die Auswirkungen elektronischer Medien

Zusammenfassung aus:
Wolfgang Schmale/Martin Gasteiner/Jakob Krameritsch/Marion Romberg, E-Learning Geschichte. Wien/Köln/Weimar 2007

Kapitel 1.3. Die Auswirkungen elektronischer Medien: Das WWW und die Geschichtswissenschaft

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Veränderung der Wissenschaft – im speziellen der Geschichtswissenschaft durch das Aufkommen der elektronischen Medien und dem WWW. Anfänglich werden die Bereiche und Anwendungsgebiete der Geschichtswissenschaft in den elektronischen Medien aufgezählt. Interessant dabei ist, dass laut Michael Nentwich die Geschichtswissenschaft zu den eifrigsten Produzenten im Web gehört *1
Der Prozess der Einbindung der Geschichtswissenschaft in die Elektronischen Medien ist überaus komplex und modifiziert neben den Kommunikationsmedien vor allem auch ihren systemischen Zusammenhang. Doch auch das Web wird durch diese Einbindung verändert – es entstehen dabei neue Formen des wissenschaftlichen Arbeitens und vor allem auch des Wissenschaftlichen Schreibens. Die neue Form des wissenschaftlichen Schreibens hat einen Namen: „medienadäquat“. Sie sollte kurz und bündig, präzise sowie für Anmerkungen und weitere Vernetzungen offen sein. *2
Die wissenschaftliche Erkenntnisproduktion wird durch diese neue Art des Schreibens maßgeblich verändert – die Diskussion wird beschleunigt und interdisziplinärer Austausch passiert wesentlich schneller und breiter als je zuvor. Diese Veränderungen in der Geschichtswissenschaft werden als Systemtransformation bezeichnet. Im folgenden Teil wird diese Transformation in fünf Teile untergliedert:
1. Zuerst wird die Beschleunigung und Verflüssigung der Kommunikation herausgearbeitet. Informationen sind schneller zu finden und zudem ergebnisreicher – auch die Verarbeitung dieser Informationen sowie die Einspeisung wird beschleunigt. Trotz dieser Vorteile wird das Potential der elektronischen Medien in der Geschichtswissenschaft nur ansatzweise genutzt.
2. Der Begriff Forschung wird durch die Elektronischen Medien verändert. Obgleich das Publikum, welches Informationen sucht, nahezu gleich bleibt, zeigt das Netz eine eher nationale Nutzungsgewohnheit. Auch hier wird das Potential, das das Netz bieten würde nur ansatzweise genutzt. Grund dafür ist unter anderem die Angst vor missbräuchlicher Verwendung der Forschungsergebnisse.
3. Von großer Bedeutung ist der multimediale Charakter des Mediums „Netz“. Hierbei werden 3 Bereiche genannt: multimediale Darstellungsweise, Nutzung multimedialer Quellen sowie die Inter- oder Multidisziplinarität. Die letzten 25 Jahre brachten den Schritt weg von den Text- oder schriftlichen Quellen, hin zu neuen Forschungsgebieten wie der „historischen Bildwissenschaft“, den Analysen von Fotografien sowie der Nutzung und Betrachtung von Film- und Tonmaterial.
4. Der Druck auf vermehrte inter- und multidisziplinäre Forschung wird erhöht. Im Netz ist Inter- und Multidisziplinarität Pflicht. *3 Wissen aus verschiedenen Teilen der Wissenschaft verschmilzt und bringt neue umfangreichere und gesamtheitlichere Ergebnisse.
5. Die Beziehung zwischen Individuum, Kollektiv und wissenschaftlichem Wissen verändert sich. Die Dominante Stellung von Einzelpersönlichkeiten wird durch die Wichtigkeit des Kollektivs abgelöst (oder zumindest abgeschwächt).

Das Phänomen Internet und des Web wird als Medienrevolution dargestellt, und somit auf eine Stufe mit dem althistorischen Übergang zur Schriftlichkeit oder dem Übergang zum Buchdruck im 15./16. Jahrhundert gesetzt. Sowohl der Buchdruck als auch das Internet/Web wurden durch historische „Momente“ beschleunigt. Der große „Moment“ der Beschleunigung im Falle des Internet ist jedoch umstritten. Die Vorteile des Netzes liegen in seinen vielen Verknüpfungsmöglichkeiten sowie in seiner Globalen Multidisziplinarität, die über ihren Verwirklichungsraum hinaus zivilisationsbildend wirken. *4
Der Wandel, den das Netz/Web mit sich bringt löst stabile Gebundenheiten auf – sie werden relativiert. Die Zukunft des Web wird in einem neuen Beziehungssystem beschrieben, das aus den Komponenten Netzwerkzivilisation, Konzeptualisierung oder Geschichtswissenschaft als Wissenschaft geschichtlicher Kohärenzen im Netzwerk und ihrer Zeitschichten, Web als Netzwerkmedium und dem hypertextuellen, fluiden, volatilen Individuum besteht.*5 Multidisziplinarität sowie Multimedialität gelten hierbei als Schlagworte.




*1 Wolfgang Schmale/Martin Gasteiner/Jakob Krameritsch/Marion Romberg, E-Learning Geschichte. Wien/Köln/Weimar 2007 Kapitel 1.3., S. 18
*2 Wolfgang Schmale/Martin Gasteiner/Jakob Krameritsch/Marion Romberg, E-Learning Geschichte. Wien/Köln/Weimar 2007 Kapitel 1.3., S. 19
*3 Wolfgang Schmale/Martin Gasteiner/Jakob Krameritsch/Marion Romberg, E-Learning Geschichte. Wien/Köln/Weimar 2007 Kapitel 1.3., S. 23
*4 Wolfgang Schmale/Martin Gasteiner/Jakob Krameritsch/Marion Romberg, E-Learning Geschichte. Wien/Köln/Weimar 2007 Kapitel 1.3., S. 25
*5 Wolfgang Schmale/Martin Gasteiner/Jakob Krameritsch/Marion Romberg, E-Learning Geschichte. Wien/Köln/Weimar 2007 Kapitel 1.3., S. 27

Sonntag, 29. März 2009

Mediengeschichte

Digitale Medien – Mediengeschichtliche Fragestellungen

Warum haben sich gewisse Medien im Laufe der Zeit durchsetzten können und manche nicht? Warum sind Lochkarten- oder Karteikartensysteme veraltert? Und warum ist die Netzwerkgesellschaft der Gutenberggesellschaft überlegen?

Ich möchte hiermit einen kurzen Kommentar zur 2ten und 3ten VU (Digitale Medien) – „Mediengeschichtliche Fragestellungen“ verfassen, in dem ich nochmals die wesentlichen Entwicklungen unterstreiche und gegebenenfalls Kritik an etwaigen Aussagen bzw. Theorien anbringen werde.

Am Anfang der Mediengeschichte stand die Entwicklung der Schrift, die unabhängig voneinander in verschiedenen Gebieten der Erde von Statten ging. Doch kamen einige Kulturen in der Entwicklung der Schrift und der Aufzeichnungen schneller voran als andere. Der große Vorteil von Wissen, dass nicht nur mündlich von Generation an Generation weitergegeben wurde, sondern in Form von Schriftrollen oder Büchern gespeichert wurde, besteht vor allem darin, dass dieses Wissen auch noch 100 oder 200 Jahre nach dem Entstehen detailgetreu gelesen werden kann. Man ist dabei nicht mehr auf Erzählungen angewiesen, sondern bezieht sich direkt auf Quellen. Der große Vorteil besteht dabei in der Möglichkeit der Vervielfältigung sowie der original getreuen Wiedergabe (das Medium) verändert den Inhalt bzw. Text nicht. Das Gedächtnis eines Buches oder einer Schriftrolle kann sich dabei im Vergleich zum Gedächtnis eines Menschen (in der rein oralen Weitergabe) nicht verändern. Die Einteilung des kollektiven Gedächtnisses in fünf Epochen (nach André Leroi-Gourhan) macht zwar Sinn, ist aber durchaus kritisch zu betrachten, obgleich dabei vielerlei Vermischungen und Parallelitäten zu erkennen sind. So werden auch im „Zeitalter“ der Elektronischen Aufzeichnungen z. B. Bücher geschrieben, und so manche Sage ist trotz der Bemühung der Verschriftlichung nur mündlich weitergegeben worden. Dennoch zeigt diese Einteilung ganz eindeutig die Entwicklung weg von der oralen Weitergabe hin zur schriftlichen Weitergabe. Was beim Zettelkatalog von Max von Portheim und bei der Gründung des österreichischen Haus- Hof- und Staatsarchives begonnen hat (für Österreich zumindest) ist das Zusammenholen und zentrale Speichern von Informationen. Alleinig das Medium, auf dem gespeichert wird oder wurde hat sich seit Beginn von Aufzeichnungen geändert. War es anfangs Stein, Wachs oder Papyrus, so sprechen wir heute von Disketten, Festplatten und Datenbanken oder CD-ROMs. Die Möglichkeiten die diese „neuen Medien“ allerdings bieten sind natürlich bei weitem größer als jene eines Buches. Eben diese Möglichkeiten machte sich im Laufe des 20. Jahrhunderts auch die Geschichtswissenschaft zu Nutze. Am Beginn standen dabei die Möglichkeiten der Kommunikation zwischen Wissenschaftlern im Vordergrund. Doch schon sehr bald wurden auch im geschichtswissenschaftlichen Bereich die großen Möglichkeiten des schnellen Datenaustausches und der Speichermöglichkeiten erkannt. Dies führte schlussendlich im Laufe der späten 80er und frühen 90er Jahre des 20. Jahrhunderts zum Einzug der EDV in nahezu alle Bereiche der Geschichtswissenschaft. Erfolgreiche Medien zeichnen sich durch einige Kriterien aus: Sie müssen leicht zugänglich und erhältlich sein, sie müssen leicht beschreib- und editierbar sein und sie müssen schlussendlich leicht verwaltbar und überschaubar sein. Gerade deshalb konnten sich Systeme wie das Lochkartensystem nicht lange Zeit halten.

Entscheidend ist die Frage, wie lange sich gewisse Formate und „Medien“, halten können, die heute in Gebrauch sind. Dabei herrscht gerade im Bereich der Bibliotheken sowie der Archive große Nervosität. Anhand von Beispielen wie der 3,5’ Floppy Disk oder der CD-ROM kann man sehen, wie kurzlebig solche Formate sein können. Denn welcher PC oder Laptop kann heute noch Disketten lesen? Diese Schnelllebigkeit der Medien führt dazu, dass gerade im Bereich der Geschichtswissenschaft die Digitalen Medien zeitens auch sehr kritisch betrachtet werden. Absolut verständlich. Doch muss man auch hier Standards setzen, die es erlauben das volle Spektrum der Digitalen Medien auszuschöpfen, ohne dass man als einzelnes Archiv oder Bibliothek in die Falle läuft aufs falsche „Pferd“ (aufs falsche Medium) gesetzt zu haben. Deshalb ist der Dialog zwischen den Universitäten, Archiven und Bibliotheken von besonderer Wichtigkeit, um eine sichere und bestmögliche Nutzung der heutigen „Digitalen Medien“ zu gewährleisten.

Freitag, 13. März 2009

Digitale Medien Aufgabe 1

Was stelle ich mir unter „Digitale Medien“ in der Geschichtswissenschaft vor?

Gibt man den Begriff „Digitale Medien“ in einer Internet Suchmaschine ein, so trifft man auf vielerlei Begriffe, wie „Online-Journalismus“, „E-Book“, „Internet“, Digitale Bibliothek“ und viele mehr.

Was aber haben Digitale Medien mit der Geschichtswissenschaft zu tun?

Die Geschichtswissenschaft ist wie die meisten anderen Wissenschaften auch - auf Quellen, Ergebnisse sowie Zahlen, Daten und Fakten angewiesen. Diese Zahlen, Daten und Fakten wurden seit Entwicklung der Schrift auf verschiedenen Medien festgehalten. Den Beginn von menschlichen Aufzeichnungen finden wir hier in der Höhlenmalerei. Im Laufe der Zeit wurden Daten zu landwirtschaftlichen Erträgen etc. auf Steintafeln und ähnlichem verzeichnet – später verwendete man handlichere Materialien wie Papyrus oder Wachstäfelchen. Die Entwicklung schritt rasch voran und so kam es schlussendlich zur Erfindung des Papiers. Von nun an konnten Aufzeichnungen auf ein sehr handliches Medium geschrieben werden, welches man zudem noch sehr leicht transportieren konnte, und das auch in seiner Herstellung und Haltbarkeit große Vorteile (im Vergleich zum Papyrus) mit sich brachte. Die handschriftliche Speicherung und Weitergabe von Texten war ein großer und überaus wertvoller Erwerb der Schriftkulturen. Schlussendlich wurde in China im 11. Jahrhundert und in Europa im 15. Jahrhundert der Buchdruck entwickelt, welcher als Meilenstein der Mediengeschichte zu betrachten ist. Doch auch diese Entwicklung blieb nicht stehen und somit kam es im Laufe der Zeit zu immer neuen Formen der Medien – zu Medien die nun auch den Massen zugänglich waren. Wir befinden uns heute im Zeitalter der Digitalen Medien – im Zeitalter der schnellen Zugriffe und der nahezu grenzenlosen Möglichkeiten auf dem Gebiet der Informationstechnologie. Mit der Erfindung des Internet wurde ein Prozess ins Leben gerufen, der es Menschen erlaubt, in sehr rascher Zeit Aufzeichnungen, Texte und Informationen zu sammeln, zu speichern oder zu archivieren. Die Frage lautet heutzutage:
„ Ist die Zeit der Bücher und der herkömmlichen Printmedien vorbei?“ Ich habe in den letzten Jahren unter anderem in der National Library of Wales, Aberystwyth für 2 Monate gearbeitet, und dort großartige Erfahrungen machen dürfen. Der enorme Bestand an Büchern, Zeitungen, Zeitschriften, Akten, Landkarten etc. – sprich an Quellen - muss der Geschichtsforschung und -wissenschaft stets zugänglich gemacht werden. Doch nicht nur die Nutzbarkeit der Quellen sondern auch die Erhaltung und die Archivierung bzw. die Verwaltung gerade dieser stellt einen nahezu überwältigenden Aufwand dar. Folglich sind neue Medien – digitale Medien unabdingbar. Die Technologien unserer Zeit erlauben es in verschiedenen Bereichen der Geschichtswissenschaft große Vorteile – im Vergleich zu veralterten Methoden – zu vollbringen. Dabei spreche ich von Bereichen wie der Digitalisierung von Handschriften, Büchern und Landkarten, der Sound- und Tonarchive sowie der Bild- und Filmarchive. Der große Vorteil an der Digitalisierung von Medien ist der, dass nun Menschen rund um die Welt auf diese digitalisierten Medien Zugriff haben. Somit wird die Zeit und der Aufwand, den Forschung sowie Recherche mit sich bringt, auf einen Bruchteil reduziert. Die Entwicklung auf diesem Gebiet geht rasend schnell voran, und ob Staatsarchiv, Nationalbibliothek oder Klosterbibliothek – keiner kann sich den neuen Digitalen Medien mehr entziehen. Uns Studenten werden dabei große Chancen eröffnet – wichtig ist dabei, dass man weiß, welche Möglichkeiten es gibt – und wie man sie nutzen kann.

Alleinig einen leichten bitteren Nachgeschmack hat das Zeitalter der Digitalen Medien in der Geschichtswissenschaft: Bibliotheken sowie Archive werden weniger zu Forschungszwecken besucht werden – und somit wird manch wunderbarer Lesesaal nicht mehr aufgesucht sowie manch lehrreiches Gespräch mit einem Bibliothekar eben nicht mehr geführt werden…

Loyalität/Integrität

Definiere Loyalität:

1. loyal (gegenüber jemandem/etwas) so, dass sie die Prinzipien einer Institution (besonders des Staates) respektieren ≈ treu
2. loyal (gegenüber jemandem/etwas) so, dass sie aufrichtig und fair sind (u. sich daran halten, was vereinbart wurde) ≈ pflichtbewusst, redlich: Verträge loyal erfüllen; loyal gegenüber seinen Geschäftspartnern sein

Thesaurus
Loyalität: Zuverlässigkeit, Untertanentreue, Treue
Definition Loyalität: Loyalität bezeichnet das Festhalten an getroffenen Vereinbarungen, das Einhalten von Gesetzesvorschriften oder die Treue gegenüber einer Autorität.
Loyalität (ˌlo̯jaliˈtɛːt, von franz.: Treue) bezeichnet die innere Verbundenheit und deren Ausdruck im Verhalten gegenüber einer Person, Gruppe oder Gemeinschaft. Loyalität bedeutet, die Werte des anderen zu teilen und zu vertreten bzw. diese auch dann zu vertreten, wenn man sie nicht vollumfänglich teilt. Loyalität ist immer freiwillig. Loyalität zeigt sich sowohl im Verhalten gegenüber demjenigen, dem man loyal verbunden ist, als auch Dritten gegenüber.
Forum:
Was versteht ihr unter Loyalität?
Gemeint ist nicht die Definition, die man bei wikipedia findet;-)

Wie weit geht Loyalität? Beinnhaltet Loyalität, das man man hinter einem Menschen steht, auch wenn man seine Handlungsweise nicht gutheißt? Oder grenzt das dann an "Hörigkeit"? Erlaubt absolute Loyalität eigene Denkweise? >Barbara

Antwort1:
Nach dem begründer der jesuiten, ignazius loyola, wurde dessen namen zum begriff für absoluten gehorsam...gegenüber dem Papst. Es gibt viele jesuiten, die im übrigen hervorragend ausgebildet werden, die ihre eigen meinung vertreten und diese auch äussern...eben das zeichen hoher verantwortung und intelligenz: siehe den Herrn Heiner Geissler.
Es läßt sich auch so formulieren: Wessen brot ich eß, dessen lied ich sind.
Loyalität ist...treue, einem partner gegenüber, den eltern, freunden und dem arbeitgeber...und seinem gewissen.
es gäbe so vieles zu schreiben, diskutieren, ich möchte es hierbei belassen. Bye

Antwort 2:
Loyalität heißt für mich, dass ich - auch wenn ich anders denke und es der entsprechenden Person laut sage - zu dem Menschen stehe, der seine persönliche Entscheidung trifft.

Mit anderen Worten: Loyalität heißt - wie Du schon sagst - hinter einem Menschen zu stehen, auch wenn man die Handlungsweise nicht gutheißt (Gehirn an).
Hörigkeit heißt, dass man seine Kritikfähigkeit verloren hat und eben die Denkungsweise des anderen einfach übernimmt (Gehirn aus).

Definiere Integrität:

Integrität (lat. integritas „unversehrt“, „intakt“, „vollständig“) bezeichnet

In•te•g•ri•tät die (kein Plur.)
1. Rechtschaffenheit; Unbescholtenheit
2. RECHTSW.: Unverletzlichkeit (von staatlichen Einrichtungen

In•teg•ri•tät die; -; nur Sg
1. geschr jemandes Integrität ≈ Rechtschaffenheit, Redlichkeit
2. POL; das Recht des Staates, seine Aufgaben allein und autonom zu regeln und seine Grenzen zu schützen ≈ Unverletzlichkeit
Thesaurus
Integrität: Unbescholtenheit, Unversehrtheit
Integrität ist eine ethische Forderung des philosophischen Humanismus, nämlich die Übereinstimmung zwischen idealistischen Werten und der tatsächlichen Lebenspraxis, nicht in jedem kleinen Detail, aber im Ganzen.
Persönliche Integrität ist die fortwährend aufrechterhaltene Übereinstimmung des persönlichen, an einer humanistischen Ethik ausgerichteten Wertesystems mit dem eigenen Handeln. Gesellschaftlich deuten folgende Eigenschaften auf eine integre Persönlichkeit hin: Aufrichtigkeit, Humanismus, Gerechtigkeitsstreben, Vertrauenswürdigkeit, Zivilcourage. Ein integrer Mensch lebt in dem Bewusstsein, dass sich seine persönlichen Überzeugungen, Maßstäbe und Wertvorstellungen in seinem Verhalten ausdrücken. Persönliche Integrität ist als Treue zu sich selbst umschrieben worden. Das Gegenteil von integer ist korrumpierbar, also sich in seinem Verhalten nicht von inneren Werten und Prinzipien, sondern von äußeren Drohungen und Verlockungen leiten zu lassen.
Der Begriff „Integrität“ ist komplex und vielschichtig. Integrität ist etwas, wofür eine Person zum einen Teil selber verantwortlich ist. Zum anderen Teil hängt Integrität vom Wohlverhalten der Mitmenschen ab und von den gesellschaftlichen Lebensbedingungen. Der Begriff findet Verwendung vor allem dann, wenn darauf hingewiesen werden soll, dass die Persönlichkeit eines Menschen, seine Ganzheit und Unversehrtheit ein zerbrechliches Gut ist und gegen Angriffe von außen geschützt werden muss. Neben dieser Verwendung gibt es eine zweite Bedeutungsrichtung. Die Aussage über einzelne Menschen, sie seien „integer“, meint, dass diese Personen „unbestechlich“ sind und über „feste, tief verankerte, positive Werte“ verfügen, zu denen sie stehen und von denen sie sich nicht abbringen lassen.
Interessant:
Körperintegrität (von lat. integrare: heil, unversehrt machen, ergänzen) bedeutet körperliche Unversehrtheit von Organismen. Trotz unterschiedlicher und veränderlicher Umweltbedingungen, denen Tiere ausgesetzt sind, müssen sie ihr inneres Milieu in einem gewissen Rahmen konstant halten, da die Variationsbreite der Bedingungen, unter denen die Körperzellen leben und ihre Funktionen ausüben können, schmal ist.Die Erhaltung der Körperintegrität ist also die alltägliche Herausforderung für alle Tiere.
Tiere können ihre Körperintegrität aber auch absichtlich stören, um einer Gefahr zu entkommen. Die Fähigkeit, bestimmte Körperteile bei Gefahr abzutrennen, wie sie z.B. von Eidechsen bekannt ist, bezeichnet man als Autotomie.

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